Silvester 2020 – Gedanken eines Mobbing-Opfers

🙁

2020 – was für ein hässliches Jahr…
– Der Tod meines Vaters hätte eigentlich schon gereicht, die Zeit der Trauer, mein erstes Weihnachten ohne beide Eltern…
– Unser geplanter Urlaub, der nach den vergangenen Anstrengungen so wichtig für uns gewesen wäre, ist Corona zum Opfer gefallen…
– Die Pandemie mit ihren Folgen: das braucht kein Mensch. Ich bin immer wieder fassunglos über den Egoismus und die Kurzsichtigkeit vieler Mitmenschen. Zuletzt die Befragungen im TV, in denen kurzerhand erklärt wurde: „Natürlich reisen wir in den Urlaub, den haben wir uns schließlich verdient…“. Ob diese Ignoranten wohl genauso agieren würden, wenn es nicht um das ‚unsichtbare‘ Corona-Virus ginge, sondern um die Beulenpest, Lepra oder dergleichen?

🙂

2021 – kann nur besser werden…
– Mein Mann und meine Söhne haben mir soviel gegeben, ich schöpfe immer wieder Kraft daraus…
– Beruflich war/ist noch mehr zu leisten, als in der Vergangenheit – aber in einem netten Team macht die Arbeit trotzdem Spaß.
– Ich gebe die Hoffnung nicht auf und werde Stück für Stück wieder daran gehen, für ein Gesetz gegen Mobbing zu kämpfen.

„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“
(Bertolt Brecht)
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Corona-Demos: zweifelhafte Prioritäten der Gesellschaft

Mir fehlen die Worte…

Seit Jahren wird über Verfehlungen der Politik berichtet:

Diätenerhöhungen, Verschwendung von Steuergeldern, Grundgesetzänderungen (wenn es der Politik zuträglich ist) – um nur einige Beispiele zu nennen.

Altersarmut (Erhöhung des Renteneintrittsalters, Herabsetzen des Rentenniveaus, zunehmende Besteuerung der Regelaltersrente – Diskrepanz zur Höhe von Pensionen), auch nur ein Beispiel, aber ein ganz wichtiges Thema…
…keiner steht auf, keiner demonstriert, Schweigen im Walde.

Kampf gegen Mobbing, ein weiteres Beispiel, aber auch ein ganz wichtiges Thema…
…keiner steht auf, keiner demonstriert, Schweigen im Walde.
Mein Versuch, in der Vergangenheit die Menschen wenigstens zu einer schriftlichen Stellungnahme zu bewegen…
…selbst dafür hat kaum jemand den Arsch vom Sofa erhoben!

Es gibt so viele wichtige Dinge in Deutschland….
Aber jetzt, wenn die Leute mal Mund und Nase mit einem Stückchen Stoff bedecken sollen, jetzt, wenn man mal nicht in alle Welt reisen darf – allein, um diese schreckliche Pandemie einzudämmen…
…jetzt gehen Tausende auf die Straße, weil sie sich in ihren Grundrechten eingeschränkt sehen!

Ja ne, is klar: alle Regierungen der Welt haben sich verabredet, das arme Volk zu knechten. In Wahrheit gibt es ja gar keine Pandemie, oder???

Pure Ignoranz! Wie blöd kann man eigentlich sein?!

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Corona vs. Mobbing – Gesellschaft und Prominenz mit zweierlei Maß

#Coronasolidarität #Nachbarschaftshilfe #gemeinsamstark #wirzusammen #wirhaltenzusammen #wirsindfüreuchda #inthistogether #staystrong #staypositive #isolation #quarantinelife…

Corona-Hashtags – die Medien sind voll davon. Alle!

Nun sollen wegen einer Pandemie die Menschen (bis heute gerade mal 4 Wochen) einfach mal Zuhause bleiben, Kontakte vermeiden, sich freiwillig ‚isolieren‘ – und schon fällt jedem, wirklich jedem (!) auf, dass Isolation nicht schön ist?! Nicht nur x-beliebige ‚Hinzens‘ und ‚Kunzens‘ präsentieren sich jetzt online oder im TV mit einem Videoclip – nein, auch jede Menge Prominenz hat auf einmal eine Meinung zum Thema. Ach herrjeh, wie schrecklich es doch ist, wenn man allein ist.

Ach, wirklich?

Wo waren denn alle, als ich in der Vergangenheit um Solidarität mit Mobbing-Opfern geworben habe? Wo waren denn alle, als ich auch bei zahlreichen Prominenten um ein Statement gebettelt habe…
Nur ein Statement, das ich gern veröffentlichen wollte, um auf die Schrecken und schwerwiegenden Folgen sozialer Ausgrenzung hinzuweisen. Ich hatte überhaupt keinen Aufwand verlangt, nur ein paar Worte für die Öffentlichkeit…

Auszug aus meinen Anfragen: …so viele Prominente machen sich für politisch inszenierte Projekte stark – Opfer von Mobbing erhalten bisher keine solche Unterstützung…

Eine einzige Antwort hat mich erreicht: das Management von Helene Fischer schrieb seinerzeit, es kämen zu viele Anfragen dieser Art und man müsse mir im Namen von Frau Fischer absagen. Na immerhin wünschte man mir noch Erfolg für mein Projekt… (Déjà-vu)

Einige Briefe kamen zurück. Nicht zustellbar – naja, war ja auch keine Bitte um ein Autogramm, war ja eher ein Hilferuf und Prominenz ist halt nicht für Jedermann(-frau) erreichbar…

Wenn ein Mobbing-Opfer ausgegrenzt und nach und nach vollkommen isoliert wird, hat keiner eine Meinung. Es heißt gerade mal: „Sowas passiert, da muss man eben durch.“

Jetzt scheint es dem Einen oder Anderen doch mal aufzufallen, wie schrecklich Einsamkeit sein kann – nur haben die Allermeisten davon eine äußerst positive Perspektive, im Gegensatz zu Mobbing-Opfern.

#Coronasolidarität #gemeinsamstark #wirzusammen #wirsindfüreuchda…
…nur die, die laut um Hilfe rufen, kriegen trotzdem keine! Alles nur Show! Ich könnt k…

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Tiefe Einschnitte

Heute habe ich meinem Vater die letzte Ehre erwiesen – und obwohl ich nun um eine schwere Last erleichtert bin, bin ich unendlich traurig.

Ja, natürlich. Die vergangenen Jahre waren unglaublich anstrengend. 2014 erst der Unfall meines Vaters, dann der Schlaganfall – und die schwerwiegenden lebenslänglichen Folgen. Immer wieder Hoffnung, dass es bergauf geht – aber auch immer wieder Rückschläge. Die Reha, die meinen Vater fast das Leben gekostet hätte… – die Zeit in der Geriatrie, in der man Patienten wohl nur für die Abrechnung aufnahm. Die Betten müssen belegt sein, die Kasse muss stimmen…

Mein Eindruck: in Kliniken werden ‚alte‘ Menschen häufig ‚abgefertigt‘, nicht betreut oder umsorgt. Das mag an der zu geringen Zahl des Personals liegen, hilft aber dem Kranken in seiner Hilflosigkeit in keiner Weise weiter. Ich war jeden einzelnen Tag im Einsatz…

In 2017 die schwere Erkrankung meiner Mutter, die ich zu unzähligen Arztterminen  begleitet habe. Die vielen Gespräche mit den Ärzten – ohne meine Mutter – das Wissen, dass sie keine Chance hatte…
Immer wieder habe ich Optimismus verbreitet – auch wenn mir im Innersten ganz anders zumute war. Immer wieder ein fröhliches Auftreten, als wäre die Welt in Ordnung. Damit habe ich mein Leben lang vielen Menschen Mut gemacht und natürlich hat diese Rolle auch meiner Mutter immer wieder durch den sorgenvollen und oft schweren Alltag geholfen – bis zum Schluss…

Alles hat so immens viel Kraft gekostet. Ich habe meine persönlichen Wünsche und Interessen – auch den Kampf gegen Mobbing, der mir nach wir vor so wichtig ist – ganz nach hinten gestellt, sonst hätte ich das nicht gepackt.

Meine Eltern waren Kämpfer – alle beide. Ich bin dankbar für die vielen gemeinsamen Jahre – meine Eltern haben beide ein stolzes Alter erreicht – aber auch unendlich traurig, dass ich beide nie wieder in die Arme schließen kann.
Ich weiß aber auch, dass meine Eltern niemals mein Leben belasten, beeinträchtigen oder einschränken wollten und darum blicke ich nun mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft.

Ich danke meinem Mann, der mir in den vergangenen Jahren so sehr geholfen hat, all die Schwierigkeiten zu bewältigen – und unseren Söhnen, die einfach immer da waren, wenn sie helfen konnten.
In diesem Jahr wollen mein Mann und ich nun endlich nach langer Zeit mal wieder einen unbeschwerten Urlaub genießen. Wir werden neue Kraft sammeln – die ist dringend nötig, denn es gibt viel nachzuholen.
Und dann, endlich, kann ich mich auch wieder dem Thema widmen, das mir so wichtig geworden ist, das so viele Menschen betrifft, das so gern kleingeredet und ignoriert wird und in dem ich schon so viele Hilferufe erhalten habe…

Der Kampf gegen Mobbing muss weitergehen – bis endlich eine entscheidende Wende erreicht wird, bis die Gesellschaft begreift, was Mobbing wirklich heißt, bis es wenigstens den Ansatz einer gesetzlichen Regelung gibt, damit die Opfer sich wehren können, denn:

Mobbing ist kein Kavaliersdelikt – Mobbing ist Gewalt!

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