Frühjahr 2005: Bei den umfangreichen Vorbereitungen fürs Jubiläum begegnet mir der Vorstand zunehmend arroganter. Ich habe die Aufgabe, die Mitwirkung des ‚Fußvolks‘ zu organisieren, soll jedes einzelne Mitglied zur Hilfe verpflichten, alle persönlich ansprechen, einen Tätigkeitsplan erstellen…
Meine Fragen bzgl. Ansprechpartnern/Anlaufstellen aus der Reihe des Vorstandes für den Tag des offiziellen Festaktes werden abgewürgt mit: ‚Das machen wir dann schon unter uns!‘. Aha! So ist das?
Ich hänge mich ganz und gar in diese Aktionen, stelle alles andere dahinter zurück. Die Festschrift war zunächst mit 16 bis 20 Seiten geplant; es zeichnet sich ab, dass dieser Rahmen bei weitem nicht ausreicht. Ich hole Angebote für die Vervielfältigung ein, kümmere mich um den Inhalt, bearbeite die entsprechenden Fotos, hole mir bei Inserenten die Unterlagen ab… Zudem texte ich für die örtliche Presse, strecke meine Fühler nach der passenden Musik aus – und, und, und…
Mein Mann hat seine ganz eigene Art, mir mitzuteilen, dass ich auch noch ein Privatleben – eine Familie – habe: ‚Seht Kinder, die fremde Frau dort: das ist Eure Mutter!‘ 🙂
Wir sind inzwischen ‚auf den Hund gekommen‘. Unser mittelgroßer Hütehund ist voll und ganz in die Vereinsjugend integriert. Bei den häufigen ‚Räuber-und-Gendarm‘ Events wird er sogar bevorzugt in die Teams gewählt. Einfach toll, wie Kids und Hund gemeinsam übers Gelände flitzen und Spaß haben. 🙂
Was aber den Vorstand betrifft, zetert Alexis immer häufiger, man könne sich ja nirgendwo mehr dazu setzen. Die ’normalen‘ Mitglieder sind an den Vorstandstischen offenbar nicht mehr willkommen. Da kann ich ihr nur beipflichten. Hier hat sich ganz offensichtlich eine Kluft gebildet.
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