Wenn ich zurückdenke…
Wenn ich zurückdenke an Hannes und Dörte Minai* erinnere ich mich an meinen Impuls, Hannes im Buch mal Paul und mal Saul zu nennen. Das wäre passender gewesen, aber für den Leser vielleicht zu verwirrend…
Wenn ich zurückdenke an Hannes drängt in die Erinnerung, wie dringend ich darum bemüht war, freundschaftlichen Kontakt zu halten, während er mich immer weiter fallen ließ – allen Hilferufen zum Trotz.
Ich erinnere mich an den Zwergenaufstand, den er und seine Frau probten, weil ich als ordentlich gewählte, amtierende Kassenwartin gewagt hatte, ihn bei passender Gelegenheit nach einer Spende für den Verein zu fragen…
…und wie er nur wenig später – nachdem mein Kassenamt durch Erpressung zur Verfügung stand – als nicht gewählter (!) Kassenwart fälschlicherweise Gelder von den Konten der Mitglieder abbuchte und statt mit einem Wort der Entschuldigung diesen Fehler zu korrigieren diese Summe ganz selbstverständlich als Spende verbuchen wollte.
Ich habe noch genau im Gedächtnis, wie er einen der aggessiven Auftritte, die mir geboten wurden, hautnah miterlebte – und mich anschließend dafür verurteilte, dass ich es wagte, mich gegen diese Form der Gewalt zu wehren – immer mit dem Hinweis, dass er ja schließlich vollkommen neutral sei…
Nun, da ist der Begriff ’neutral‘ wohl irgendwann neu definiert worden…
Wenn ich zurückdenke an Dörte fällt mir ein, wie sie mit ihrem selbstgebackenen Kuchen am Verein erschien, diesen direkt neben mir abstellte, mit mir zwei Pflicht-Sätze wechselte und sich anschließend mit ihrem Kuchen verzog. Ich erinnere mich, wie kurz darauf alle Anwesenden – außer mir, versteht sich – in fröhlicher Runde gemeinsam denselben verspeisten.
Ich sehe sie noch vor mir, wie sie meinen Glühwein schlürfte, mir ins Gesicht lächelte, während ihr Mann – als selbst ernanntes (!) Vorstandsmitglied – gemeinsam mit dem Rest des Vorstandes, gemeinsam mit Gewalttätern, unter Inanspruchnahme eines Rechtsanwalts Pläne ausarbeitete, wie man mich möglichst unauffällig durchs Hintertürchen entsorgen könnte – wie ein Stück Dreck.
Beide höre ich noch sagen, dass sie sich aus diesem ‚Konflikt‘ heraushalten wollten – welch nobler Vorsatz – allein: der Geist ist willig…
*nomen est omen:
>Minai<: Der Name eines der bekannten drei Affen,
die vollkommen meinungslos und desinteressiert sind:
Nichts sehen, nichts hören und nichts sagen.
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